Was ist Wirklichkeit?

Wirklichkeit ist das, was nicht verschwindet, wenn Du aufhörst daran zu glauben!

(Philip K. Dick)

Wer bin ich? Bin ich nur die Summe meiner biographischen Einzelteile? Sagen meine Schul- und Universitätsabschlüsse etwas über mich aus? Daß ich irgendwann im vorigen Jahrtausend mal in Astronomie promoviert und dann nie wieder in diesem Bereich tätig war? Oder wann ich wo gewesen bin und wen ich getroffen habe oder als was ich wann und wo gearbeitet habe? Ich denke nicht. All das ist nur Erinnerung, mehr Schein als Sein. Es sagt etwas darüber aus, wer ich einmal war. Es sagt etwas über einige Bausteine aus, die mich zu dem gemacht haben, der ich heute bin - im Guten wie im Schlechten. Je älter ich werde, desto weniger habe ich das Gefühl, irgend etwas sicher zu wissen. Wohl dem, der an irgend etwas Glauben kann - ganz gleich wie unsinnig es sein mag. Egal, ob es sich dabei um Jungfrauengeburten, prophetische Eingebungen oder den verblüffenden Wert kleiner, bedruckter Papierschnitzel handelt. Auch der seltsamste Glaube verleiht seinem Anhänger sicheren Boden unter den Füßen. Ich kann leider nicht an Dinge Glauben, die es nicht gibt. Dazu fehlt mir offenbar ein kritisches Gen. Aber ich bin wohl nicht der einzige, der ständig auf schwankenden Planken über den Ozean der Wirklichkeit schippert:

Der Sohn des Kesa aus Kalamo kam zum Buddha und klagte: "Meister, jeder Priester und Mönch (und ich würde heute hinzufügen: Politiker und Investmentberater) preist mir seinen Glauben als den allein wahren an und verdammt den der anderen als falsch. Zweifel quält mich, ich weiß nicht, auf wessen Worte ich hören soll."

Der Buddha antwortete: "Deine Zweifel sind begründet, Sohn des Kesa. Höre meine Anweisung: Glaube nichts auf bloßes Hörensagen hin; glaube nicht an Überlieferungen, weil sie alt und durch viele Generationen bis auf uns gekommen sind; glaube nichts auf Grund von Gerüchten, oder weil die Leute viel davon reden; glaube nicht, bloß weil man dir das geschriebene Zeugnis irgend eines alten Weisen vorlegt; glaube nie etwas, weil Mutmaßungen dafür sprechen oder weil langjährige Gewohnheit dich verleitet, es für wahr zu halten; glaube nichts auf die bloße Autorität deiner Lehrer und Geistlichen hin.
Was nach eigener Erfahrung und Untersuchung mit deiner Vernunft übereinstimmt und zu deinem eigenen Wohle und Heile wie zu dem aller anderen Wesen dient, das nimm als Wahrheit an und lebe danach."

Immerhin passt das dazu, daß wir uns selber "Homo Sapiens" nennen.

"Füge anderen kein Leid zu - darauf läßt sich meine Philosophie reduzieren"
(Amos Oz)

„Obwohl der Goldstaub wertvoll ist, behindert er doch die Sicht, wenn er ins Auge gerät“
(aus einem Kommentar zum Prajna Paramita)

"Auf der ganzen Welt kann jedes Geräusch, jeder Schrei, jede Stimme nur vernommen werden, wenn Jemand zuhört."
(Aus "Outer Limits")

"Ihre Furcht läßt die Größe der Welt auf die ihres eigenen Lebens zusammenschrumpfen. Sie blicken nicht über ihre eigenen Häuser hinaus."
(Aus "Millenium")

"Niemand ist so blind wie der, der nicht sehen will!" Manfred J. Müllers Globalisierungsseite